1 min gelesen

Die Illusion vom internen Team: Warum alles selbst machen oft der Engpass ist

Geschrieben von

RE

Remco Livain

Initiator & Builder

Veröffentlicht am

3/25/2025

Es klingt nach Kontrolle, Qualität und Verlässlichkeit: „Wir machen alles mit eigenen Leuten.“ Viele Generalunternehmer halten an diesem Anspruch fest – aus Überzeugung, manchmal aus Erfahrung. Doch was früher funktionierte, wird heute zunehmend zur Wachstumsbremse.

Eigenleistung als Identitätsfrage

Für viele Betriebe ist das interne Team Teil der Identität: eingespielt, verlässlich, gut geführt. Und ja – wer mit einem starken Team arbeitet, liefert Qualität. Aber die Anforderungen wachsen. Projekte werden technischer, Termine enger, Kunden anspruchsvoller. Und die Ressourcen bleiben begrenzt.

Trotzdem zögern viele GU’s, bestimmte Arbeitspakete abzugeben. Aus Angst, die Kontrolle zu verlieren. Oder weil man schlechte Erfahrungen mit unzuverlässigen Dritten gemacht hat.

Doch Kontrolle entsteht nicht durch Besitz, sondern durch Struktur. Wer klar definiert, was er selbst machen will – und was ein externer Partner übernehmen kann – gewinnt nicht nur Zeit, sondern auch Übersicht.

Interne Ressourcen sind endlich

Die Realität auf vielen Baustellen ist dieselbe: Das eigene Team fährt von Projekt zu Projekt, oft unter Volllast. Zeitpuffer? Kaum vorhanden. Raum für neue Kunden? Fehlanzeige.
Dabei geht es gar nicht darum, alles auszulagern. Sondern um die Frage: Welche Aufgaben sind wiederkehrend, klar definierbar, technisch anspruchsvoll – aber nicht zwingend intern notwendig?

Montagearbeiten, spezifische Gewerke, unterstützende Arbeiten – all das lässt sich mit eingespielten Subunternehmen abbilden, ohne die Qualität zu senken. Im Gegenteil: Gute externe Teams bringen Spezialisierung, Routine und Tempo mit.

Wer sich auf alles konzentriert, verliert den Fokus

Generalunternehmer sind Koordinatoren, Problemlöser, Projektmanager. Ihre Stärke liegt darin, Abläufe zu strukturieren, Qualität zu sichern und Kundenanforderungen zu erfüllen. Wer versucht, zusätzlich jede Schraube selbst zu setzen, verzettelt sich.
Gerade bei wachsender Nachfrage braucht es ein neues Rollenverständnis: vom „All-in-One“-Betrieb zum strukturierten Projektführer mit einem belastbaren Partnernetzwerk.

Zeit für eine neue Perspektive

Subunternehmer sind kein Zeichen von Schwäche. Sie sind eine Antwort auf die Realität moderner Baustellen: divers, dynamisch, spezialisiert. Wer mit guten Partnern arbeitet, verschafft dem eigenen Team Luft – ohne an Qualität zu verlieren.

Und: Ein funktionierendes Modell mit Subunternehmen macht den Betrieb auch für neue Fachkräfte attraktiver. Denn junge Talente suchen Klarheit, Effizienz und gute Prozesse – nicht permanente Überforderung.


Im dritten Teil der Serie zeigen wir, wie Generalunternehmer mit Subunternehmen wachsen können – ohne ihr Risiko zu erhöhen. Veröffentlicht auf handwerker-services.ch

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