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Multisystem-Kompetenz: Wenn Projekte mehr als einen Hersteller beinhalten

Geschrieben von

RE

Remco Livain

Initiator & Builder

Veröffentlicht am

3/24/2025

Die Praxis kennt keine Einmarken-Baustellen

In der Theorie ist alles klar: Ein Projekt wird mit einem Montagesystem geplant, die Komponenten sind durchgängig vom selben Hersteller, und das Montageteam kennt den Aufbau in- und auswendig.

Die Realität sieht jedoch oft anders aus. Viele Solarteure arbeiten mit mehreren Lieferanten, je nach Verfügbarkeit, Preis oder Dachsituation. Auf einem Gebäude wird das Hauptdach mit K2 SingleRail ausgestattet, das Nebendach mit Van der Valk ValkPro+, und der Carport kommt mit Aerocompact CompactPITCH.

Das klingt nach einer pragmatischen Lösung – wird aber schnell zum Risiko, wenn das Montageteam nicht in der Lage ist, systemübergreifend korrekt zu arbeiten.

Jedes System hat seine eigene Sprache

Die Herausforderung bei Multisystem-Projekten liegt nicht nur im Material selbst – sondern in der Denkweise, die dahintersteht.

K2 verwendet beispielsweise ein anderes Rastermaß, andere Modulklemmen und einen anderen Logikansatz bei der Unterkonstruktion als Van der Valk oder Schletter. Auch das Werkzeug, die Schraubenlängen oder die zulässigen Anzugsmomente unterscheiden sich.

Wenn Monteure versuchen, mit einem „One-size-fits-all“-Ansatz zu arbeiten, entstehen Fehler: falsche Klemmabstände, inkorrekte Anbindung an die Dachstruktur oder Inkompatibilität mit Modulhersteller-Vorgaben.

Gute Subunternehmen sind systemflexibel

Ein starkes Montageteam erkennt man daran, dass es sich auf unterschiedliche Systeme einstellen kann – ohne, dass die Qualität darunter leidet. Das bedeutet nicht nur, die Anleitungen gelesen zu haben, sondern die typischen Fallstricke im Kopf zu haben.

Beispiel: Bei Van der Valk ist die Dachanbindung über Stockschrauben besonders sensibel – insbesondere bei Sandwichdächern. Bei K2 Dome 6 ist die Ballastberechnung entscheidend – und kann nicht einfach „aus Erfahrung“ geschätzt werden.

Gute Subteams bringen die nötige Flexibilität mit – und vor allem die Bereitschaft, sich im Vorfeld mit dem Material auseinanderzusetzen, statt erst auf der Baustelle zu improvisieren.

Projektvorbereitung wird zur Schlüsselaufgabe

Für Solarteure, die mit mehreren Systemen arbeiten (müssen), wird die Baustellenvorbereitung noch wichtiger:

  • Systemtrennung klar definieren (wo beginnt welches System?)
  • Montageanleitungen pro System bereitstellen
  • Übergaben klar strukturieren, idealerweise mit Fotos und Checklisten
  • Verantwortung für jedes Arbeitspaket zuweisen

Ein Subunternehmen kann nur dann sauber arbeiten, wenn die Rahmenbedingungen klar sind – und wenn es die Kompetenz besitzt, auf unterschiedliche Systemanforderungen schnell zu reagieren.

Fazit: Multisystem-Fähigkeit ist keine Kür – sondern oft notwendig

Die Fähigkeit, verschiedene Montagesysteme korrekt zu installieren, ist längst kein Luxus mehr, sondern in vielen Projekten Standardvoraussetzung.

Subunternehmen, die diese Flexibilität mitbringen – und sich trotzdem an Standards halten – sind Gold wert. Sie machen es möglich, Projekte wirtschaftlich umzusetzen, auch wenn die Materialverfügbarkeit oder Dachstruktur komplex ist.

Für Solarteure heißt das: Wer langfristig effizient bauen will, braucht Partner, die nicht nur „irgendein System“ kennen – sondern mit mehreren souverän umgehen können.

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