Subunternehmen sind kein Allheilmittel
Wer sich intensiv mit externer Unterstützung in der PV-Montage beschäftigt, läuft schnell Gefahr, Subunternehmen als universelle Lösung für alle Kapazitäts- und Projektprobleme zu sehen.
Doch so einfach ist es nicht. Es gibt viele Situationen, in denen das interne Montageteam die bessere, effizientere und wirtschaftlichere Wahl ist – gerade bei kleinen, standardisierten oder sehr lokal organisierten Projekten.
Der Schlüssel liegt darin, die eigenen Ressourcen realistisch einzuschätzen – und nicht aus Prinzip, sondern aus Überzeugung über externe Unterstützung nachzudenken.
Kleine Projekte mit klarer Logistik: Besser selbst erledigen
Ein klassisches Beispiel: eine 8-kWp-Anlage auf einem Einfamilienhaus, wenige Kilometer vom Firmensitz entfernt, mit bekannten Rahmenbedingungen und eingespielter Routine. Hier kennt das Team die Baustelle, die Abläufe sind standardisiert, und es besteht kein Zeitdruck.
In solchen Fällen ist der Einsatz eines Subunternehmens oft weder wirtschaftlich noch organisatorisch sinnvoll. Die Abstimmung würde mehr Zeit kosten, als eingespart wird, und auch die Kontrolle über das Projekt bleibt beim internen Team am effektivsten.
Solche Projekte eignen sich ideal für neue interne Mitarbeitende, zur Einarbeitung von Azubis oder als Ausgleichsbaustellen zwischen größeren Vorhaben.
Wenn mehr Abstimmung als Nutzen entsteht
Subunternehmen brauchen, wie jedes externe Team, eine strukturierte Vorbereitung: Pläne, Übergaben, Ansprechpartner, Materialkoordination. Wenn der Aufwand für diese Abstimmung größer ist als die zu erwartende Entlastung, sollte man die Entscheidung noch einmal überdenken.
Das betrifft insbesondere spontane Kleinaufträge, kurzfristige Serviceeinsätze oder Projekte, bei denen keine klaren Arbeitspakete abgegrenzt werden können. Hier ist das eigene Team flexibler – und oft schneller einsatzbereit.
Kundenkontakt und sensibler Projektkontext
Nicht jede Baustelle ist rein technisch. Manchmal spielt auch der direkte Kontakt zum Kunden eine Rolle: z. B. bei Installationen auf sensiblen Objekten (Kindergärten, Heime, denkmalgeschützte Gebäude) oder bei besonders anspruchsvollen Kunden, bei denen Vertrauen und Kommunikation entscheidend sind.
In solchen Fällen ist es häufig sinnvoll, mit vertrauten internen Monteuren zu arbeiten – Menschen, die den Betrieb kennen, mit dem Kunden kommunizieren können und auch im Grenzfall Verantwortung übernehmen.
Fazit: Subunternehmen sind eine Option – kein Muss
Es geht nicht darum, den Einsatz von Subunternehmern zu rechtfertigen – sondern darum, ihn richtig einzuordnen. Wer klar zwischen internen und externen Ressourcen unterscheiden kann, trifft bessere Entscheidungen.
Manchmal ist das eigene Team die beste Wahl – effizient, eingespielt und nah dran. Und manchmal braucht es externe Verstärkung. Beides hat seinen Platz – wenn man bereit ist, ehrlich hinzuschauen.
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