Die Auftragslage stimmt. Der Markt boomt. Anfragen kommen rein. Und trotzdem stehen viele Generalunternehmer still. Nicht, weil sie keine Projekte hätten – sondern weil sie keine Kapazitäten mehr haben, um neue anzunehmen.
Auf dem Papier erfolgreich, in der Realität überlastet
In Gesprächen mit GU’s hört man oft denselben Satz: „Wir könnten doppelt so viele Projekte machen – wenn wir die Leute dafür hätten.“ Was zunächst nach Luxusproblem klingt, ist in Wahrheit ein struktureller Engpass.
Denn ein voller Kalender heißt nicht automatisch wirtschaftlicher Erfolg. Oft bedeutet er: Überstunden, Stress, Terminprobleme – und irgendwann auch Frust im Team. Und: Wer ständig an der Kapazitätsgrenze arbeitet, kann sich keine Spielräume mehr leisten – weder für neue Kunden noch für Innovation.
Der Fachkräftemangel ist da – und bleibt
Fachpersonal im Baugewerbe ist rar. Gute Leute sind schwer zu finden, teuer zu halten und kaum kurzfristig verfügbar. Neueinstellungen kosten Zeit, binden Ressourcen und erhöhen die Fixkosten dauerhaft – bei unsicherer Auftragslage ein enormes Risiko.
Viele GU’s versuchen trotzdem, ihre Projektlast ausschließlich mit internen Teams zu stemmen. Aus Prinzip. Aus Gewohnheit. Oder aus Angst, die Kontrolle zu verlieren. Doch diese Strategie führt oft genau zum Gegenteil: weniger Steuerbarkeit, sinkende Qualität, interne Überlastung.
Wachstum braucht Spielraum – nicht nur Nachfrage
Wer als GU wachsen will, muss sich Freiräume schaffen. Nicht nur personell, sondern auch organisatorisch. Und das funktioniert nur, wenn man bereit ist, Aufgaben gezielt abzugeben – an Partner, die sich auf einzelne Gewerke spezialisiert haben und professionell arbeiten.
Subunternehmer sind keine Notlösung. Sie sind eine strategische Erweiterung. Ein Mittel, um aus Anfragen echte Projekte zu machen. Und um den Betrieb beweglich zu halten, auch wenn die eigene Personaldecke dünn ist.
Ein Blick nach vorn
GU’s, die langfristig erfolgreich sein wollen, müssen umdenken. Es reicht nicht, die eigene Auslastung zu managen – es braucht ein System, das auf Kapazitätsspitzen vorbereitet ist, ohne den Betrieb dauerhaft zu belasten.
Dazu gehören auch klare Prozesse, verlässliche Subunternehmen und eine Haltung, die sagt: Wir müssen nicht alles selbst machen – aber wir müssen alles im Griff haben.
Dieser Beitrag ist Teil der Serie „Wachstum ohne Kapazität? Warum viele GU’s auf der Stelle treten“ – veröffentlicht auf handwerker-services.ch
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