Externe Unterstützung heißt nicht: Wir machen’s nicht mehr selbst
Wenn ein Solarteur mit eigenem Montageteam Subunternehmer beauftragt, klingt das im ersten Moment oft wie ein Rückschritt: „Machen wir das jetzt nicht mehr selber?“ oder „Fehlen uns intern die Leute?“ – solche Fragen tauchen schnell auf, vor allem im Team.
Doch die Realität ist viel differenzierter. Der Einsatz von Subunternehmen bedeutet nicht, Verantwortung abzugeben oder sich abhängig zu machen – sondern ist eine bewusste Entscheidung für Effizienz, Qualität und punktuelle Verstärkung. Und wenn es richtig gemacht wird, kann die Zusammenarbeit für beide Seiten ein echter Gewinn sein.
Erfahrung trifft auf neue Perspektiven
Subunternehmen, die regelmäßig auf unterschiedlichen Baustellen im Einsatz sind, bringen nicht nur Manpower mit, sondern auch jede Menge Praxiserfahrung. Sie kennen andere Montagetechniken, haben alternative Werkzeuge im Einsatz oder bringen pragmatische Lösungen für Baustellenprobleme mit, die intern so noch nicht gesehen wurden.
Interne Teams können davon profitieren – wenn sie bereit sind, genau hinzuschauen. Umgekehrt kennen die eigenen Monteure die betrieblichen Abläufe, den Qualitätsanspruch und das Kundenerlebnis am besten. Sie sind damit wertvolle Orientierung für externe Partner, besonders in den ersten Einsätzen.
Gemeinsame Übergaben als Schlüssel
Ein zentraler Punkt für erfolgreiches Lernen auf beiden Seiten ist der Austausch auf Augenhöhe. Eine saubere Übergabe der Baustelle – am besten mit beiden Teams gemeinsam – schafft Klarheit, gibt Raum für Rückfragen und setzt die Basis für Vertrauen.
Besonders wirkungsvoll: Wenn der interne Vorarbeiter das externe Team nicht nur „instruiert“, sondern den Ablauf gemeinsam plant – idealerweise auf Basis eines einheitlichen Baustellenablaufschemas. So entsteht ein gemeinsames Verständnis von Qualität, Geschwindigkeit und Verantwortung.
Stärken erkennen – statt Unterschiede betonen
In der Praxis sind die Unterschiede zwischen internen und externen Teams oft gar nicht so groß, wie es auf den ersten Blick scheint. Und dennoch: Es lohnt sich, bewusst auf die jeweiligen Stärken zu schauen.
Interne Monteure bringen Betriebsbindung, Kundennähe und unternehmensspezifisches Wissen mit. Externe Teams punkten mit Tempo, Spezialisierung und Routine in bestimmten Aufgaben. Wer diese Stärken kombiniert, statt sie gegeneinander auszuspielen, profitiert von einem echten Team-Effekt – ganz unabhängig vom Arbeitsvertrag.
Lernen funktioniert nur mit gegenseitigem Respekt
Die Zusammenarbeit zwischen internen und externen Teams funktioniert nur, wenn auf Augenhöhe kommuniziert wird. Subunternehmer, die wie ein Anhängsel behandelt werden, liefern selten ihr volles Potenzial. Und interne Teams, die sich von externen „überfahren“ fühlen, blocken ab.
Deshalb braucht es klare Rollen, gute Kommunikation und – ganz zentral – gegenseitigen Respekt. Denn nur so entsteht ein Klima, in dem man nicht nur gemeinsam arbeitet, sondern auch voneinander lernt.
Fazit: Externe Partner als Impulsgeber, nicht als Bedrohung
Subunternehmen sind mehr als nur Kapazitätserweiterung – sie sind eine Chance, das eigene Team weiterzuentwickeln, neue Impulse zu setzen und die eigenen Abläufe zu reflektieren.
Wer sie als Partner auf Augenhöhe einbindet, kann nicht nur Projekte schneller und effizienter umsetzen – sondern auch die Qualität und das Know-how im eigenen Betrieb nachhaltig stärken.
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